ZOV Sportverräter

Spitzenathleten auf der Flucht

Die Ausstellung widmet sich erstmals dem ebenso spannenden wie komplexen Thema „Republikflucht” im Sport. Seit ihrer Gründung bis zum Mauerfall im November 1989 verließen mehr als drei Millionen Menschen die DDR, viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen.

Auch der Sport, ein expliziter Vorzeigebereich des SED-Staates, war erheblich von „Republikflucht” betroffen. Hunderte von Top-Athlet/innen wandten sich enttäuscht von der DDR ab und suchten eine neue Zukunft im Westen. Die Hoffnungsträger des sozialistischen Systems wurden so in der Sicht der DDR-Führung zu „Verrätern”.

Im Mittelpunkt der dreisprachigen Ausstellung (deutsch/englisch/spanisch) stehen 15 Sportlerpersönlichkeiten, deren Fluchtschicksale auf außergewöhnliche Art und Weise durch die Videokunst der mexikanischen Künstlerin Laura Soria in Szene gesetzt werden: Die Gesichter und Körper erwachen zum Leben, ihre Stimmen erzählen, enthüllen, gestehen und vertrauen an. Persönliche Erinnerungsstücke, Dokumente und Fotos zum geteilten Leben der Protagonist/innen in Ost und West runden die Ausstellung ab und bieten den Besucher/innen Hintergrundinformationen zu Flucht, staatlicher Repression und dem Neuanfang im Westen.

Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Begleitband erschienen.

Eine Ausstellung des Zentrums deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V. in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Laura Soria und der Ausstellungsagentur exhibeo.

Gefördert wurde die Ausstellung von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert (nähere Informationen über den Umfang der Ausstellung und die räumlichen Voraussetzungen finden Sie hier). Sie war bisher an folgenden Orten zu sehen:

2011: Berlin/Willy-Brandt-Haus zusammen mit dem Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.

2012: Neubrandenburg/Festsaal webasto AG, Leipzig/Runde Ecke, London/Deutsches Historisches Institut, Dresden/Außenstelle der Stasiunterlagenbehörde, Cottbus/Oberkirche, Erfurt/Gedenkstätte Andreasstraße

2013: Hamburg/HSV-Museum

2014: Potsdam/Landtag Brandenburg

Die Wanderausstellung wurde gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und präsentiert mit Unterstützung und in Kooperation mit dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an
 Dr. Michael Schäbitz
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Tel.: 0179-8096517

E-Mail: m.schaebitzSpammerRaus![at]exhibeo.de

Weitere Informationen unter
 www.zov-sportverraeter.de.

Das Interesse von Besucher/innen und Medienvertreter/innen war nicht nur zur Eröffnung der Ausstellung außerordentlich groß.
Eröffnung der Ausstellung am 21. Juli 2011 in Berlin mit einer Einführung von Dr. Hans-Hermann Hertle vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.
Viele der interviewten Zeitzeugen nahmen an der Ausstellungseröffnung teil, unter ihnen Karin Balzer, Olympiasiegerin über 80 m Hürden 1964.
Der ehemalige Weltklassesprinter Manfred Steinbach lässt sich vor seinem Porträt von der Künstlerin Laura Soria fotografieren.