Schülerprojekt zum Tag des Denkmals 2013

Die ehemalige „III. Städtische Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch” - ein Ort  nationalsozialistischer  Medizinverbrechen

20 Schüler/innen der Elinor-Ostrom-Schule in Berlin-Pankow erforschen im Rahmen einer Projektwoche die Geschichte einer Krankenanlage, die nach den Plänen Ludwig Hoffmanns erbaut und 1906 als „III. Städtische Irrenanstalt” eröffnet wurde. Mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews, Archivmaterialien und Biografien gehen sie auf Spurensuche und präsentieren am Tag des Denkmals zwei öffentliche Rundgänge. Die Besucher/innen werden über „Euthanasie” und Zwangssterilisationen während der NS-Zeit und über die Rolle der hiesigen Klinik informiert.

Ende der 1930iger Jahre ist die Anstalt mit fast 3000 Patient/innen die größte psychiatrische Einrichtung in Berlin. Im Herbst 1939 beginnt die als „Euthanasie” bezeichnete Mordaktion an den Patient/innen. Von Buch aus werden hunderte Menschen in Tötungsanstalten gebracht und ermordet. Zwangssterilisationen finden schon seit 1934 statt. Im Sommer 1940 wird die Bucher Psychiatrie zur Sammelanstalt für jüdische Patient/innen im Rahmen der  „T4-Sonderaktion”: Sämtliche jüdische Patient/innen aus Berlin und Brandenburg werden zunächst nach Buch gebracht und dann in die Tötungsanstalt Brandenburg „verlegt”. Die Aktion gilt als „Auftakt” zur Schoah.

Ein Projekt von Denk mal an Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Museum Pankow.

Projektleitung: Heide Frenzel-Gropius

Schüler/innen am historischen Ort in Berlin-Buch
Schüler/innen bei der Arbeit am Projekt